2013: Berichte - rapports
Le Pont pour Pacé
Tennisjugend und Co über Himmelfahrt in Pacé
14 Jugendliche und 18 Erwachsene beiderlei Geschlechts hatten sich über Himmelfahrt wieder auf den Weg gemacht nach Pacé. Die Jugend, um sich im sportlichen Wettkampf zu messen. Die Erwachsenen zum traditionellen Partnerschaftsbesuch. Unter den Erwachsenen auch der Rektor der Grundschule Markus Hahn. Er mit dem Ziel, eventuell einen Austausch der Grundschüler anzubahnen. Am Mittwoch, dem 8 Mai 2013, um Mitternacht war man aufgebrochen in Richtung Bretagne. Bei einem Besuch unterwegs entdeckte man die Schönheit einer Stadt, die man bisher immer links liegen gelassen hatte: Le Mans. Wir fanden eine großartige romanisch-gotische Kathedrale aus hellem Kalkstein mit kostbaren alten und neueren Buntfenstern, doppeltem Chorumgang, altem Chorgestühl, schöner Orgel und Sakristei und bummelten durch eine anheimelnde, gut erhaltene Altstadt mit reizenden Gässchen und vielen schönen alten Häusern. Die Jungen und Mädchen besichtigten das Automobilmuseum, bestückt unter anderem mit etlichen Formel 1-Rennwagen aus dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Pünktlich um 17.00 Uhr langten wir an der "Grande du Logis" (der Gemeindescheune) in Pacé an. Wir wurden wie immer freudig und lebhaft empfangen von Bürgermeister Paul Kerdraon, seinem Vorgänger Philippe Rouault, dem Vorsitzenden des Partnerschaftsvereines Pacé-Baiersdorf Alain Chaize, seiner Vorgängerin Gaëlle Guerin und unseren Gastgebern. Nach einer Schweigeminute für zwei verstorbene Mitglieder von Pacé-Baiersdorf folgten kurze Begrüßungsansprachen von Paul Kerdraon und Alain Chaize. Darin zeigten sie sich besonders erfreut über die Teilnahme der Jugend, weil sie für die Fortführung der Partnerschaft besonders wichtig sei. Paul Höll übermittelte die Grüße des Baiersdorfer Bürgermeisters und Stadtrates und dankte allen für ihre Gastfreundschaft und ihren Einsatz. Nach einem "verre d'amitié" (Freundschaftsglas) und der Überreichung eines Geschenkes - einer hübschen Dose mit bretonischen Butterplätzchen - ging es in die Gastfamilien zum abendlichen "Dîner". |
Der folgende Tag stand für die Erwachsenen zur freien Verfügung. Die Jugendlichen kämpften von morgens 10 Uhr bis abends 19.00 Uhr mit viel Spaß, Spielfreude und großem Einsatz um den Wanderpokal. Sie wurden auf deutscher Seite betreut von Frau Dr. Friederike Seeger und Elisabeth Koy und auf französischer vom Vorstand des Sportvereines Jean-Christian Saucet, von Philippe, ihrem Trainer, und Annette, der Tennisjugendleiterin. Die Franzosen hatten mit 66 zu 22 Punkten das besser Ende für sich und so wanderte der zuletzt von den Deutschen gewonnene Pokal wieder an sie zurück. Beliebte Ausflugsziele bei den Erwachsenen waren St. Malo, das in der Nähe der Stadt liegende Gezeitenkraftwerk, die Stadt Nantes und der nicht weit entfernte, sagenumwobene "Forêt de Brocéliande" (Wald von Brocéliande). Der Abend gehörte auch den Gastfamilien, von denen sich die meisten wieder zusammen taten zu einem "Gemeinschaftsmahl" mit ihren Gästen. Am Nachmittag hatten sich Paul Höll, Alain Chaize und Grundschulrektor Markus Hahn, mit leitenden Vertretern der Grundschulen von Pacé getroffen. Diese zeigten sich durchaus interessiert an einem Austausch. Man wollte mit den Lehrerkollegien darüber sprechen und versuchen, zu einem Treffen zu kommen. Am Samstag hatten die Franzosen für alle Teilnehmer einen Ausflug auf die im Golf von Morbihan gelegene Ile d'Arz (Insel von Arz) organisiert. Er war ausgefüllt mit erholsamen Spaziergängen auf der hübschen, schmalen Insel, mit Picknick in einer der reizvollen Buchten oder Mittagessen im kleinen Dorf. Am Abend fand wie immer der traditionelle Höhepunkt und Abschluss des Besuches statt: der Partnerschaftsabend. Zu Beginn bedankte sich Alain Chaize beim früheren Vorsitzenden des Baiersdorfer Partnerschaftsvereines Reiner Geisler für seine langjährige Arbeit und überreichte ihm ein Geschenk. Er dankte den Vorstandsmitgliedern seines Vereines und den Gastfamilien für ihre tatkräftige Mithilfe und äußerte den Wunsch, dass die Partnerschaft noch lange währen möge. Paul Höll dankte für die überaus herzliche Aufnahme und vorbildliche Organisation des Aufenthaltes und lud zum Gegenbesuch ein. Nach einem mehrgängigen Festmenü, langen freundschaftlichen Gesprächen und von Francis Lefeuvre auf der Harmonika begleiteten, bretonischen Tänzen ging's "nach Hause". Punkt acht Uhr am Montag morgen fuhren wir nach "grosses bises" (vielen Wangenküssen) und begleitet von guten Wünschen und fröhlichem Winken "zum Städtele hinaus". |
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Klaus Ehrhardt (2. Vorsitzender Städtepartnerschaftsverein "Le Pont pour Pacé") (aus: Mitteilungsblatt der Stadt Baiersdorf 07/2013) |
Partnerschaft
Empfang von Baiersdorfern
Wie alle Jahre seit nunmehr 15 Jahren traf zum Himmelfahrtswochenende wieder eine Delegation von Einwohnern aus unserer Partnerstadt Baiersdorf ein. Nachdem sich die Baiersdorfer Jugendlichen eine Nacht lang ausgeruht hatten, trafen sich die etwa 30 jugendlichen Tennisspieler und Tennisspielerinnen der Clubs von Baiersdorf und Pacé, um um den 2011 gestifteten Wanderpokal zu kämpfen. Nach Heimsiegen von Pacé im Mai 2011 und von Baiersdorf im Juli 2012 errang diesmal wieder die Mannschaft des COP Tennis aus Pacé die Trophäe. Die beiden Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine Paul Höll von "Le Pont pour Pacé" aus Baiersdorf und Alain Chaize von "Pacé-Baiersdorf" nutzten den Tag, um sich mit Sylvain André, dem Leiter der "Services Techniques de la Mairie" (Technische Dienste des Bürgermeisteramtes - Anmerkung des Übersetzers: entspricht unseren Stadtwerken) zu treffen. Beim Besuch des "service espaces verts" (Grünflächendienstes) wurde für 2014 ein Personalaustausch ins Auge gefasst. |
Am Nachmittag zeigten der Leiter der Schule "du haut chemin" (vom hohen Weg), Herr Lalouette, und der von Ste-Anne/St. Josephe, Herr Hamon, dem Leiter der Baiersdorfer Grundschule Markus Hahn ihre Einrichtungen. Mit dabei waren auch wieder die beiden Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine. Bei diesem Besuch äußerte Herr Hahn den Wunsch, dass es zwischen den drei Schulen zu Schüleraustauschen kommen möge. Die französischen Schulleiter zeigten sich aufgeschlossen und interessiert. Sie sagten zu, mit ihren jeweiligen Kollegien zu sprechen. Andere Teilnehmer besuchten an diesem Tag St. Malo, Nantes... Am nächsten Tag begaben sich 64 Personen auf eine vom Ortsverein organisierte Fahrt auf die île d'Arz (Insel von Arz). Nach einer von Vannes aus gestarteten, etwa 20-minütigen Überfahrt machten sich die Teilnehmer auf, die Insel zu erkunden. Dazu dienten Picknicks oder Inselrundfahrten mit dem Fahrrad oder Mittagessen im Restaurant. Am Abend trafen sich die Jugendlichen zu einem Tennisabend und die Erwachsenen zum Partnerschaftsabend im Restaurant "Relais de Pacé". In seinem Rahmen wurde Reiner Geisler, der frühere Vorsitzende des Partnerschaftsvereines "Le Pont pour Pacé", für seine 14-jährige Vorstandstätigkeit geehrt. In seiner Ansprache sagte Alain Chaize unter anderem: "Ich danke allen, die zum Gelingen des Empfangs für unsere Freunde aus Baiersdorf beigetragen haben. Ein Dankeschön auch an die Mitglieder des COP Tennis und besonders an Annette und Philippe". |
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(aus: "Vivre à Pacé" Nr. 100) Übersetzung: Klaus Ehrhardt |
Jumelage Pacé-BaiersdorfDeux Pacéennes à la Grundschule de BaiersdorfDans le cadre du jumelage Pacé-Baiersdorf, nous avons pu passer deux semaines en Allemagne afin de travailler dans la Grundschule école élémentaire). Nous y sommes restées du vendredi 12 juillet au samedi 27 juillet 2013. Deux familles différentes nous ont accueillies durant notre séjour. Le matin, nous faisions du ménage puis aidions une institutrice de CE2 avec ses élèves. L’après-midi, nous aidions le concierge avec l’entretien du jardin et de la cour de récréation de l’école. D’autre part, nous avons pu profiter de notre temps libre pour visiter les alentours ainsi que Baiersdorf qui est une agréable commune. Cette expérience enrichissante nous a permis d’améliorer notre allemand. Enfin, nous remercions Paul Höll et Alain Chaize (présidents du jumelage), Herr Hahn (directeur de la Grundschule), Frau Schwarzmann qui nous a accueillies dans sa classe, Herr et Frau Schultz (les concierges) ainsi que nos familles d’accueil, les Rathje et les Seeger. |
Städtepartnerschaft Pacé-BaiersdorfZwei Pacéanerinnen in der Grundschule BaiersdorfDank der Partnerschaft Pacé-Baiersdorf, haben wir zwei Wochen in Deutschland verbracht, um in der Grundschule zu arbeiten. Wir sind von 12. Juli bis zum 27. Juli 2013 geblieben. Zwei verschiedene Gastfamilien haben uns während unseres Aufenthalts aufgenommen. Morgens, putzten wir und dann wir halfen einer Lehrerin einer zweiten Klasse mit ihren Schülern. Nachmittags halfen wir dem Hausmeister bei der Pflege von Pausenhof und des Gartens der Schule. Dazu haben wir die Region während unserer Freizeit besichtigt und Baiersdorf, das eine schöne Stadt ist. Diese Erfahrung war sehr bereichernd und wir haben unser Deutsch verbessert. Schließlich danken wir Paul Höll und Alain Chaize (Präsidenten der Partnerschaft), Herrn Hahn (Direktor der Grundschule), Frau Schwarzmann, die uns in ihre Klasse aufgenommen hat, Herrn und Frau Schultz (die Hausmeister) und unseren Gastfamilien, den Familien Rathje und Seeger. | |
Chloé Chevrette et Hélène Albadine (aus "Vire à Pacé" Nr. 100) |
Ferienarbeit in Pacé
Da ich diesen Sommer genug Zeit zur Verfügung hatte, wollte ich einen Ferienjob machen. Der Austausch mit Pacé bot sich an, da ich dadurch zusätzlich noch mein Französisch aufbessern konnte. Nachdem sich zwei Familien, die ich auch schon vom Tennis-Austausch kannte, bereit erklärt hatten, mich für die 2 Wochen aufzunehmen, fuhr ich also mit dem Zug nach Pacé. Am darauffolgenden Tag ging es auch gleich mit der Arbeit los. Ich wurde in die Gruppe eingeteilt, die in Pacé für sämtliche Grünflächen zuständig ist. Somit wurde ich sofort mit ein paar anderen zum Unkraut Rupfen bei den Sportanlagen von Pacé geschickt. Keine einfache Arbeit bei acht Stunden pro Tag, entsprechend war ich recht froh, als schließlich Feierabend war. Der nächste Tag blieb gleich, nun wurde bei den Sportanlagen weiter vorgedrungen und wieder massenweise Unkraut und Ranken gerupft. Der dritte Tag hingegen war anders, denn ich musste an diesem Tag nur mit einem Laubgebläse arbeiten, was zwar auf Dauer auch anstrengend werden konnte, aber wenigstens eine gute Abwechslung zu den vorigen Tagen war. Von nun an blieb es jedoch bis zum Ende gleich. Die restlichen sieben Tage war ich nämlich mit meiner kleinen Gruppe nur noch mit den Unkrautbergen zugange, die beseitigt werden mussten. Das Wetter wechselte von Tag zu Tag mehrmals mussten wir bei 40 Grad Hitze arbeiten, mehrfach auch bei leichtem Regen, wobei ich nicht mehr genau weiß, was davon ich bevorzuge. Es gab aber auch Tage mit bewölktem Himmel, die regenlos blieben, diese waren im Prinzip am angenehmsten. Während der Mittagspause aß ich mit den meisten anderen in der örtlichen Kantine, das Essen dort war sehr gut. |
Frühstück und Abendessen gab es ja in den Gastfamilien, die beide sehr nett waren. Mit diesen habe ich auch neben der Arbeit noch etwas unternehmen können. So waren wir z. B. einmal im Kino, einmal bei einem Fußballspiel im Stadion von Rennes und einmal bei einem kleinen, aber netten Konzert. In den Familien und bei der Arbeit sprach ich französisch, nach 2 Wochen hatte ich mich entsprechend auch schon ein wenig verbessert, was das angeht. Trotz der vielen netten Leute und dem guten Essen war ich am Ende dann doch froh, mit dem Ferienjob abzuschließen. Zwei Wochen lang acht Stunden pro Tag Unkraut zu rupfen ist eben doch keine einfache Arbeit und man ist jeden Abend aufs Neue froh, für heute fertig zu sein. Es war somit auf jeden Fall eine gute Erfahrung zu sehen, was harte Arbeit bedeuten kann. Zum Schluss hatte ich mit meiner Gruppe das gesamte Unkraut rund um die Sportanlagen beseitigt und wir hatten an der nächsten Stelle auch schon ordentlich ausgeteilt. Alles in allem haben sich die zwei Wochen sehr gelohnt und ich konnte schließlich zufrieden mit dem Zug wieder nach Hause fahren. |
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Thilo Seeger |
Ferienarbeit in PacéDer Weg nach PacéNach 15 Stunden im Linienbus von Berlin kam ich in Paris an. Im Mund der Geschmack einer nur zeitweise mit Schlaf gesegneten Nachtfahrt, an der Hand ein riesiger grüner Trolley. Was ich hier wollte? Zunächst von dem Busbahnhof im Osten von Paris, an dem ich angekommen war, zum zentralen Bahnhof Paris Montparnasse. Dann weiter nach Pacé, wo mich drei Unbekannte erwarten würden. Und am Montag morgen schließlich zur Arbeit, aber dazu später mehr. Ich bin Tatjana Döbeling, 22 Jahre alt und studiere derzeit in Potsdam Volkswirtschaftslehre. Bis vor zwei Jahren habe ich allerdings mein bisheriges Leben in Baiersdorf verbracht. Einmal im Jahr tanzten Frauen und Männer in bretonischen Trachten durch die Hauptstraße meiner Heimatstadt. Und obwohl Französisch wenige Jahre später alles andere als mein Lieblingsfach war, war ich ab den ersten nasalen Worten für jeden Austausch in die Bretagne zu begeistern - ob mit dem Partnerschaftsverein von Baiersdorf und Pacé, dem von Uttenreuth und Bruz oder den von der Schule angebotenen Austauschen. Fünf Jahre lang hatte ich Französisch in der Schule. Fast genauso viel Zeit ist seitdem vergangen, um alles wieder zu vergessen. Da Semesterferien aber genutzt sein wollen und Völkerverständigung nicht nach korrekter Grammatik fragt, habe ich mich über "Le Pont pour Pacé" für einen zweiwöchigen Job bei den städtischen Dienstleistern gemeldet, die sich um die Grünflächen der Stadt Pacé kümmern. Die deutsch-französische Freundschaft kann einem eben nicht nur fremde Menschen und Kulturen näher bringen, sondern auch über tausend Kilometer entferntes Unkraut. Zurück nach Paris, wo ich mittlerweile den Fahrkartenautomat gefunden hatte. Paris schätzt die Automatisierung: Die Metro kommt praktisch völlig ohne Personal aus. Eine Schrankenanlage, die mich nur widerwillig samt Koffer passieren ließ, ersetzt die Schaffner. Auch beim Einsteigen muss man eben zusehen, dass man schnell genug ist, denn die Türen schließen sich pünktlich und ohne Rücksicht auf Verluste. Besonders stolz ist die Metro darauf, die viertälteste U-Bahn Europas zu sein. Auch die Barrierefreiheit wurde seit der Jahrhundertwende (der vorletzten) anscheinend nicht mehr angetastet – Kofferschleppen war also angesagt. Als mein TGV (der französische ICE) in Rennes hielt, standen meine Gastmutter Clotilde und ihre Tochter Chloë bereits am Bahnsteig. Erstere hat gerade Urlaub und sollte sich als phantastische Köchin herausstellen. Letztere, Chloë, ist achtzehn Jahre alt, hat gerade ihr Abi hinter sich gebracht und war selber kurz vor meinem Besuch in Baiersdorf, um den Pausenhof der Baiersdorfer Grundschule zu entgrünen. Daheim lernte ich dann auch Joël kennen, der Chloë Vater, großer Liebhaber von Clotides Gerichten und donnerstags auch Boulespieler ist. Kurzum: Meine Familie erwies sich als sehr liebenswert. Sonne, Unkraut, Kultur und GaumenfreudenFrankreich hat einen Mindestlohn und 35-Stunden-Wochen, aber Arbeit fühlt sich immer noch verdammt nach Arbeit an. Nichts mit Spaten anreichen und assistieren, nein, am Nachmittag des ersten Arbeitstages wurde ich gleich im Beet ausgesetzt, mit dem Unkrautstecher und einer Ladefläche vom Auto, die ich mit dem Gesammelten füllen sollte. Brennnesseln bis zur Hüfte und sehr hartnäckige Löwenzähne wuchsen mir entgegen. Mein Kollege Arno kam erst später dazu. Meine Arme piksten, mein Rücken tat weh und obwohl es gerade mal 20 Grad warm war, habe ich mir einen saftigen Sonnenbrand geholt. Habe ich schon die großen und ausgesprochen flinken Raupen erwähnt? Am gleichen Tag habe ich auch den Arbeitsvertrag unterschieben, ohne einen Schimmer zu haben, was drinnen steht. Genauso gut hätte man mich mit diesem Dokument in die Mongolei verkaufen oder in den Besitz eines Kleinwagens bringen können. Allabendlich wurde ich aber mit mehrgängigen Köstlichkeiten belohnt. Zum marktfrischen Fisch, der Quiche Lorraine, den Sandwiches oder den Miesmuscheln gab es dann viel Salat, Früchte, raffinierte Vorspeisen, Melonen und natürlich Käse, den man hier ja gerne zum Nachtisch isst. Egal, ob es um Chloës Urlaubspläne ging oder um die Muslimbruderschaft in Ägypten, darum, wie man Bandnudeln mit Lachs so hinbekommt oder wie es der deutschen und französischen Wirtschaft in der Krise geht; die Gespräche beim Essen wurden nicht langweilig. Sie gingen nur zuweilen ziemlich weit über mein Vokabular hinaus. Aber so soll das ja auch. Jeden Abend kannte ich wieder ein paar neue Vokabeln (die sich selten bis zum nächsten Morgen hielten), hatte gelernt, was man alles ganz anders ausspricht oder lief längst vergessenen Verbformen über den Weg, wie dem wenig geliebten Subjonctif. Ebenfalls unverständlich war mir die grenzenlose französische Höflichkeit. Da steht man vor Disteln, die einem in der Körpergröße ebenbürtig sind, und bekommt die Aufforderung, sie zu entfernen, zusammen mit einem "S'il te plaît" (wird mit "Bitte" übersetzt, heißt aber "Wenn es dir gefällt") oder einem "Si tu veux" ("Wenn du willst"). Da das keine Aufgabe ist, bei der irgendeinen normalen Menschen die Lust überfällt, könnte man das auch sarkastisch auffassen. In der zweiten Woche stieß allerdings eine Französin zum Team dazu, die sich genau wie ich hier zwei Wochen lang etwas Geld verdiente. Und die reagierte auf selbige Aufforderung einfach mit einem völlig ernst gemeinten "Merci". Diese Antwort wäre mir nun wirklich nicht in den Sinn gekommen. Nun könnte man meinen, die Arbeit hätte mir gar keinen Spaß gemacht. Sie war anstrengend, ja. Aber die Kollegen waren lieb. Komplizierte Sachverhalte wurden mitunter auf das Verständliche heruntergebrochen – "Du Unkraut, ich Rasentrimmer" – an anderer Stelle fand sich aber auch Platz für richtige Gespräche. Auch vor der Mittagspause eines heißen Tages nochmals kurz schwungvoll mit dem Laubbläser angeweht zu werden ist wirklich eine angenehm erfrischende Geste. Und es war ja auch nicht immer werktags. Mariä Himmelfahrt packte Clotilde einen Picknickkorb und man verabredete sich mit Freunden und Verwandten der Familie am Strand. Nach ein paar Kilometern Spaziergang an Wald oder Dünen erholten wir uns erstmal mit Baguette, Käse, Salat, Früchten, Rosé und Cola. Als das ausreichend zelebriert war, ging es ins Wasser oder mit Volleyball und Uno-Spiel in den warmen Sand. Und am Wochenende nahmen Joël und Clotilde mich mit nach Rennes, um erst ein kleines Jazzkonzert und nach einem Schluck im Irish Pub ein "spectacle lumière" zu sehen. Das ist eine aufwändig gemachte Projektion an die Fassade des Parlaments, die genau auf jedes Fenster und jede Säule abgestimmt ist und die Geschichte der Stadt nacherzählt. Ein phantastischer Eindruck. Mehr Kultur gab es dann am nächsten Tag bei einer Freiluft-Fotoausstellung in der Südbretagne. Anlässlich der zehnten Auflage des "Festival Photo La Gacilly" wurden besonders viele deutsche Künstler ausgestellt. So zwischen Feldwegen und öffentlichen Gärten zu spazieren, um große Fotografien zu betrachten, deren Inhalte von extravaganter Mode bis zu bedrohten Eisbären reichen, das ist schon ein besonderer Tagesausflug. Nach den mittelalterlichen Gassen und dem Schloss in Rochefort wurde der Sonntag dann noch mit einem Eis abgerundet. ...und über Paris zurückEin zweites Wochenende gab es mit meiner Gastfamilie leider nicht mehr. Freitag brach ich bereits nach Paris auf, guckte mir die Notre Dame an und stand bei Sonnenuntergang auf dem Eiffelturm (was einem wenig bringt, wenn es bewölkt ist...). Und nachdem ich eine Nacht in der Jugendherberge verbracht und mir im Louvre die Füße plattgelaufen hatte, ging es schon wieder nach Hause. Fazit? Ein gutes Essen kann locker mehrere Stunden füllen. Winden sind ein schöneres Unkraut als die meisten gewollten Pflanzen. Mindestlohn hat viel für sich. Die deutsch-französische Freundschaft ist eine tolle Erfindung. Und: Danke, Partnerschaftsverein; danke, Familie Chevrette! |
Deux Semaines à PacéLe Chemin à PacéAprès 15 heures dans le autobus de ligne, j'étais arrivée à Paris. Un goût dans la bouche, qui parlait d'une nuit en demi-sommeil et une valise à roulettes énorme. Et maintenant ? J'irais de la gare routière dans l'est de Paris à la gare Montparnasse, d'où je partirai pour Pacé où trois inconnus m'attendraient. Et le lundi j'irais au taf, mais j'y reviendrai plus tard. Moi, je suis Tatjana Döbeling, j'ai 22 ans et j'étudie la économie politique à Potsdam près Berlin. Il y a deux ans, j'avais passé mon ancien vie à Baiersdorf. Une fois par an, femmes et hommes en costumes bretons dansaient dans les rues de ma ville natale. Et bien que quelques années après le français fût loin d'être ma matière préférée, à partir de mes premières mots nasalisé, j’étais féru de chaque échange avec la Bretagne – si c'était avec le jumelage Pacé-Baiersdorf ou le jumelage Bruz-Uttenreuth ou avec mon lycée. J'avais appris le français pour cinq années au lycée, et juste autant de temps s'était écoulé pour oublier tout. Mais les vacances semestrielles étant là pour se mobiliser et la diplomatie culturelle ne demande pas la grammaire correcte, je m'étais porté pour un travail de deux semaines chez les services des espaces verts à Pacé. Eh bien, l'amitié franco-allemande lui ne seulement rapproche des gens et cultures étrangères, mais aussi des mauvais herbes qui se trouvent plus de mille kilomètres de la terre natale. Revenons à Paris, ou j'étais arrivée à trouver le distributeur de tickets. Paris aime la automatisation: Le métro quasiment se passe de personnel. Une barrière, qui m'a laissé passer avec les bagages à contrecœur, remplace des contrôleurs. En montant au métro il faut veiller à ce que tout soit à bord à temps, car les portières se ferment ponctuellement sans se soucier de la casse. De ce qui le métro est fier particulièrement, c'est être un des métropolitains le plus vieux d'Europe. L'accessibilité est aussi comme au fin de siècle (l'avant-dernier) – donc c'est l'heure de coltiner les bagages. Quand mon TGV est arrivé à Rennes, ma mère d'accueil Clotilde et sa fille Chloé se trouvaient déjà au quai. La première était en congé et se révélait être une cuisinière fantastique. La dernière, Chloé, a 18 ans, vient de passer son bac et était à Baiersdorf peu avant mon séjour pour tirer les herbes à la cour de notre école primaire. À la maison je faisais la connaissance de Joël, père de Chloé, amateur des plats de Clotilde et le jeudi aussi joueur de boule. Bref: Ma famille d'accueil se révélait très sympathique. Le soleil, les mauvaises herbes, la culture et les régalsAutrement que l’Allemagne, la France a un salaire minimum et des semaines de trente-cinq heures, mais le travail se sentir encore vachement comme travail. Le premier après-midi on m'a abandonné dans un plate-bande avec des outils de jardin et une surface de chargement d'un camion qui était à remplir. Orties jusqu'aux hanches et pissenlit persévérants poussaient au-devant de moi. Mon supérieur Arno revenait plus tard pour participer. Mes bras démangeaient, mon dos faisait mal et bien que il n'avait que vingt degrés, j'attrapais un coup de soleil salé. Est-ce que j'ai déjà mentionné les chenilles grosses et agiles ? Le même jour, j'ai signé le contrat de travail, sans avoir la moindre idée, ce que il disait. On aurait pu aussi bien me vendre à la Mongolie ou me refiler une petite cylindrée avec ce document. Tous les soirs on m'a récompensé avec des délices à pas multiple. Avec le poisson frais du marché, la Quiche Lorraine, les sandwiches ou les moules il y avait de la salade, des fruits, des hors-d’œuvre raffinés, du melon et bien sûr du fromage, qu'on aime en dessert ici. N'importe que la conversation s'agissait du projet de vacances de Chloé ou des Frères musulmans, comment on réussit à arranger les pâtes avec saumon comme cela ou du climat de l'économie française et allemande dans la crise: La conversation ne s'affadissait jamais. Mais elle allait au-delà de mon vocabulaire souvent. Mais c'est exactement ce que je voulais. Chaque soir je connaissais quelques mots nouveaux (que je gardais en mémoire rarement jusqu'au lendemain), j'apprenais ce qu'on prononce complètement différent que moi et je croisais les formes du verbe oublié, comme le guère-aimé subjonctif. Ce que je n'ai compris pas non plus, c'est la politesse illimitée des Français. Le voilà, des chardons qui ont du même niveau en taille que moi et on me prie de les enlever en disant « S'il te plaît » et « Si tu veux ». Ma foi, ce devoir, ça ne plaît personne normalement. Pris au pied de la lettre on pourrait voir là-dedans du sarcasme. Mais dans la deuxième semaine, une fille française joignait l’équipe pour arrondir les fins de mois. Et elle réagit à la même demande avec un complètement sérieux « merci ». Simplement, cela n'est pas une réponse qui se serait présentée à mon esprit. On pourrait penser que je n'ai pas pris du plaisir à tout le travail. Il était accaparant, oui, mais les confrères étaient gentils. Les faits trop compliqué, on les a limité à une phrase compréhensible - « Toi: mauvais herbes, moi: coupe-bordures » - en d'autres circonstances on trouvait l'occasion de converser plus. Aussi le vent d'un aspirateur souffleur peut être un rafraîchissement vraiment accort quand il fait si chaud. Et on n'avait pas seulement des jours ouvrables. L'Assomption, Clotilde faisait un panier de pique-nique et on prenait rendez-vous avec des amis et parents de la famille pour aller à la plage. Après avoir promené quelques kilomètres en forêt et chez les dunes, nous nous reposions avec de la baguette, du fromage, de la salade, des fruits, du rosé et du coca. Quand on en avait profité suffisamment, on est allé à l'eau ou au sable avec un ballon de volley ou le jeu Uno. Et le week-end, Joël et Clotilde m'amenaient à Rennes pour vivre un petit concert, et après avoir pris un bock dans un pub irlandais, aussi le « spectacle lumière », une projection à la façade du Parlement. J'étais très impressionnée. Le lendemain il y avait plus de culture à une exposition de photos d’extérieur, le 10ème festival Photo la Gacilly. Pour cette année on a pris aussi beaucoup des artistes allemandes. Regarder les grandes photos, allant de mode extravagante jusqu'à ours blanc menacés, en se promenant sur chemins de terre et des jardins publiques, c'était une excursion extraordinaire. Au terme des ruelles médiévales et le château à Rochefort nous avons complété le dimanche avec une glace. ...et le retour en passant par ParisMalheureusement il n'y avait pas un deuxième week-end avec ma famille d’accueil. Le vendredi je partais à Paris, visitait Notre Dame et était sur la Tour Eiffel au coucher du soleil (qui ne sert pas à grand-chose quand il est si nuageux...). Après avoir passé une nuit dans une auberge de jeunesse et fait un tour au Louvre, il était déjà temps de partir. Conclusion: Un bon repas peut remplir quelques heures agréables. Je trouve que le liseron est une plante plus jolie que la majorité des plantes semées délibérément. Le SMIC a du bon. J'aime l'amitié franco-allemande. Et : Merci, Pacé-Baiersdorf, Merci, la Famille Chevrette ! | |
Tatjana Döbeling |
Le Pont pour Pacé
Pacé - Baiersdorf - Coburg - Nürnberg - Fürth und zurück - Stationen eines Partnerschaftsbesuches
Weil ihnen im letzten Jahr Coburg so gut gefallen hatte, wollte eine Gruppe der diesjährigen, 18-köpfigen Besucherdelegation am ersten Adventswochenende noch einmal hin. Unter ihnen auch Bürgermeister Paul Kerdraon mit seiner Gattin. Die Besucher waren vor allem von den großartigen Sammlungen auf der Veste beeindruckt. Eine andere Gruppe - hier besonders die acht Teilnehmer, die zum ersten Mal nach Baiersdorf gekommen und von Bürgermeister Galster besonders herzlich begrüßt worden waren - zog es auf den Nürnberger Christkindlesmarkt. Die Schönheit der Stadt und der stimmungsvolle Markt verfehlten ihre Wirkung nicht. Natürlich wurde ein "vin chaud" (Glühwein) getrunken und die Nürnberger Bratwürste genossen. Ziel des gemeinsamen Ausflugs am Adventssonntag war die Stadt Fürth. Am Morgen ging es ins jüdische Museum. Die Besichtigung erfolgte in zwei Gruppen und unterschiedlichen Themenstellungen. Horst Gemeinhardt brachte der einen Gruppe (in französischer Sprache) das "Jüdische religiöse Leben " nahe, eine Museumsführerin der anderen die "Jüdische Geschichte der Stadt Fürth". In dieser übersetzte unser belgisches Mitglied Emmanuelle Callens. Das Museum ist im Wohnhaus eines ehemaligen, wohlhabenden jüdischen Bürgers untergebracht. Baulich beeindruckten die 9 m unter der Erde liegende, mit glasklarem Grundwasser gefüllte "Mikwe" (Reinigungsbad) sowie eine Laubhüttendecke, von den Ausstellungsstücken die kostbaren Thorakronen. |
Von den Ausführungen über das jüdische Leben empfanden die Teilnehmer als besonders bemerkenswert, dass es in Fürth nach Hamburg und Frankfurt die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland gab, dass diese in der Stadt große Freiheiten besaß, dass sie mit ihren deutschen Mitbürgern in gutem Einvernehmen lebte und beträchtliche Stiftungen machte und dass die verstorbenen Juden Fürths in Baiersdorf begraben wurden, weil es in Fürth keinen Friedhof gab. Bei der Stadtführung konnten besonders im Altstadtviertel die schönen Innenhöfe mit ihren mit Schiefer verkleideten Häusern gefallen. Am gleichen Tag fand der Abschlussabend statt. Er war wieder einmal geprägt von freundschaftlicher Atmosphäre und herzlicher Verbundenheit zwischen Franken und Bretonen. Der Vorsitzende von "Le Pont pour Pacé" Paul Höll bedankte sich in seiner Ansprache bei allen Helfern und Gastgebern für ihren Einsatz. Paul Kerdraon dankte für die wieder erwiesene herzliche Gastfreundschaft und die gute Organisation des Besuches. "Père Noël" Paul Höll verteilte mit launigen Worten von den Gastgebern bereit gestellte Geschenke an die Pacéaner, Katharina Hell sorgte am Klavier mit Advents- und Weihnachtsliedern für adventliche Stimmung, Paul Kerdraon sang ein Lied in bretonischer Sprache und Francis Lefeuvre spielte mit seiner Ziehharmonika zu bretonischen Tänzen auf. Am Montag früh verabschiedeten Bürgermeister Galster und die deutschen Gastgeber die bretonischen Gäste auf dem Großparkplatz. "Ade, liebe Freunde aus Pacé, es woar widdä richti schee!" |
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Klaus Ehrhardt (2. Vorsitzender Städtepartnerschaftsverein "Le Pont pour Pacé") (aus: Mitteilungsblatt der Stadt Baiersdorf 01/2014) |